KOSMOPOLIS – Interkulturelle Zeitschrift aus Berlin 41-42/2022 „Zu neuen Ufern – 25 Jahre Jubiläumsausgabe 1997-2022“

Als wir vor 25 Jahren KOSMOPOLIS – Interkulturelle Zeitschrift aus Berlin konzipierten, hatten wir uns das Ziel gesetzt, mit Autorinnen und Autoren rund um den Globus Themen zu diskutieren, die in dieser prinzipiellen Interdisziplinarität bis zu diesem Zeitpunkt nur selten im deutschsprachigen Raum zusammengetragen worden waren. Mit der digitalen Vernetzung der Kontinente ist unser Anliegen und der Daseinszweck unserer Zeitschrift eher noch wichtiger geworden. Denn wir setzen weiterhin auf die künstlerischen Stimmen aus anderen Kulturen und kombinieren sie zu überraschenden Gesamtkunstwerken.

Die Ankunft. Foto Beat Presser 1990. Aus dem Beitrag: Auf zu neuen Ufern oder Die Besiedelung Madagaskars.

Offenbar sind die Lebensverhältnisse im 21. Jahrhundert von „permanentem Chaos“ gekennzeichnet (siehe S. 126 im Heft). Es scheint also an der Zeit, sich „zu neuen Ufern“ aufzumachen. Wir lenken den Blick auf Geschichten und Orte, die unter dem Radar der aktuellen Aufgeregtheit liegen, wie etwa die in den letzten zwei Dekaden bemerkenswert produktiven Autorinnen und Autoren der ehemaligen spanischen Kolonie Guinea, dem heutigen diktatorisch von einem einzigen Clan beherrschten Äquatorialguinea. Auch die „Ursprungslegenden“ der Besiedelung Madagaskars durch mutige Seefahrer von weit entfernten Inseln zwischen Indien und Neuguinea, dem heutigen Indonesien, gehören dazu; sowie die entschlossenen Demonstranten – sei es in Peru oder Kuba – die sich gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen und ihrer Zukunftsperspektiven durch autoritäre Regime verteidigen.

Aber auch wenn die „neuen Ufer“ für ihre Bewohner Bekanntes darstellen, können sie der Kreativität Vorschub leisten, wie es der von Junya Ishigami (*1974) im Jahr 2013 künstlich angelegte „Wassergarten“ am Fuß des Berges Nasu in der Präfektur Tochigi bei Tokio belegt – ein Kunstwerk aus Bäumen. Wasser, Moos und Steinen, „wie ihn die Natur selbst nie schaffen würde“, so die Ansicht des Künstlers.

Ronald & Ursula Daus * „Geschichten vom Meer“ in der Literatur Äquatorialguineas

Detlev von Graeve * Zeitreise an die Kamerun-Küste auf einem alten Bootsmodell http://detlev.von.graeve.org
Beat Presser * Auf zu neuen Ufern oder Die Besiedelung von Madagaskar
Peter Waldmann * Die Indigenen des Amazonasgebiets legen sich mit dem Peruanischen Staat an
Peter B. Schumann * Vom Widerstand der Kunst und der Kunst des Widerstands in Kuba

In Berlin und anderswo
Al Ula, Saudi Arabien * Hutong in Beijing http://www.aedes-arc.com * Palaverbaum http://http://www.aedes-arc.com * Spanische Franco-Architektur https://dom-publishers.com * Im leeren Zentrum Spaniens * 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland, von Philipp Ammon
Neue Bücher
Nostalgisches Indien https://hirmerverlag.de * Melodrama in Sepia http://wagenbach.de * Zwischen zwei Ufern: Tangib http://www.transcript-verlag.de * Tripolis https://rotpunktverlag.ch * „Orinooko“ https://unionsverlag.com * Verlorenes Paradies Sansibar https://penguinrandomhouse.de * Kermanshah http://www.sujetverlag.de * „Barbarita“ in Gibraltar https://apcg.es

Kolophon:
Ursula Daus * Von Cádiz nach Nueva Cádiz und zurück: Eine verdrängte Vergangenheit

KOSMOPOLIS – Interkulturelle Zeitschrift aus Berlin 41-42/2022 „Zu neuen Ufern – 25 Jahre Jubiläumsausgabe 1997-2022“, 130 S., 39 s/w Abb., 1 Farbabb., 20 €